Es gibt keine allgemeingültige Formel, die den Krankheitsverlauf bei Asthma vorhersagen könnte. Da Asthma bronchiale eine chronische Erkrankung ist, muss im Normalfall davon ausgegangen werden, dass die Erkrankung den Betroffenen sein Leben lang begleitet. Allerdings bieten die fortgeschrittenen therapeutischen Maßnahmen heute den meisten Asthmapatienten ein weitestgehend unbeschwertes Leben mit Asthma.
Statistiken zeigen zudem, dass eine Asthmaerkrankung, die im frühen Kindesalter entsteht sowie frühzeitig erkannt und behandelt wird, mit steigendem Lebensalter des Patienten in seiner Häufigkeit und Schwere der Symptome zurückgehen kann. Bei einem von drei Kindern verschwindet das Asthma im Laufe der Pubertät sogar vollständig. Allerdings bleibt die generelle Entzündungstendenz der Atemwege ein Leben lang bestehen. Bei einigen Erwachsenen, die unter Asthma im Kindesalter gelitten haben, tritt die Erkrankung plötzlich wieder auf.
Ob eine Asthmaerkrankung, die im Kindesalter entsteht, den Betroffenen sein Leben lang beeinträchtigt, hängt insbesondere vom Schweregrad der Erkrankung ab. Bei leichten Verlaufsformen von Asthma im Kindesalter besteht grundsätzlich eine höhere Chance, dass die Erkrankung mit steigendem Lebensalter verschwindet als in den Fällen, die mit einem schweren Verlauf einhergehen.
Außerdem können sich die therapeutischen Maßnahmen in frühen Lebensjahren unmittelbar auf den Krankheitsverlauf auswirken. Wird ein an Asthma erkranktes Kleinkind medikamentös optimal eingestellt, erhöht sich die Chance, dass sich die Asthmaerkrankung auf Dauer reguliert und während der Pubertät zumindest in seiner Symptomatik verschwindet.
Bei einem von drei Kindern kann sich Asthma bis zum Erwachsenenalter zurückentwickeln. Zudem gibt es bei Asthma eine geschlechterspezifische Eigenheit: Studien belegen, dass im Kleinkindalter Jungen bis zu doppelt so häufig an Asthma erkranken wie Mädchen. Eine Studie der Harvard University (Cambridge) zeigt, dass sich die Anzahl der Erkrankungen mit steigendem Alter wieder angleicht, weil sich bei Jungen das Asthma tendenziell häufiger zurückbildet als bei Mädchen. Im Erwachsenenalter kehrt sich die Quote der Erkrankungen um und Frauen sind in der Regel häufiger von Asthma betroffen als Männer.
Sabrina Mandel