Asthma ist eine chronische Erkrankung. Wenn ein Kind an Asthma erkrankt ist, beeinflusst dies meist das gesamte Familienleben und kann einen Großteil des Alltags bestimmen. Häufig gestaltet sich die Therapie von Asthma bei Kindern besonders in der Anfangsphase nach der Diagnose als schwierig. Gerade für kleine Kinder ist es häufig unverständlich und auch belastend, ein Inhalationsgerät zu benutzen und beim Spielen mit anderen Kindern immer wieder an die eigenen Grenzen zu gelangen.
Bestehen trotz medizinischer Behandlung und auch der Vermeidung von auslösenden Faktoren weiterhin starke Beschwerden, kann der Kinderarzt eine Rehabilitation für das Kind empfehlen. Bei Kindern wird eine solche Rehamaßnahme meistens als Art Familien-Kur empfohlen. Je nach beruflichen Möglichkeiten sollen entweder der Vater oder die Mutter das Kind bei der Reha begleiten. Die Reha soll dann nicht nur dem Kind das alltägliche Leben mit der Erkrankung erleichtern, sondern auch den Eltern beim Umgang mit ihrem Kind Unterstützung bieten.
In der Regel ist eine Rehamaßnahme auf drei Wochen ausgerichtet. Sie kann sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden. Bietet der Wohnort entsprechende Möglichkeiten in unmittelbarer Nähe, ist eine ambulante Reha für Kinder mit Asthma durchaus empfehlenswert. Ambulant bedeutet bei einer Rehamaßnahme, dass das Kind und ein Elternteil tagsüber eine auf chronische Erkrankungen spezialisierte Einrichtung besuchen und abends in ihr gewohntes Umfeld nach Hause zurückkehren. Für Kinder bietet das gewohnte Umfeld abends meist Halt und Sicherheit, es hat weniger das Gefühl, schlimm erkrankt zu sein.
Auch eine stationäre Rehabilitation ist bei Kindern mit Asthma möglich, erfolgt aber meist erst dann, wenn die ambulanten Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen. Der Vorteil der stationären Angebote ist häufig die geografische Lage. Viele auf Asthma spezialisierte Kliniken befinden sich direkt an der Nord- und Ostsee. Das sogenannte Hochseereizklima dort begünstigt in der Regel den Asthmaverlauf. Zudem hilft es vielen Eltern, sich außerhalb ihrer vier Wände einmal ganz und gar mit ihrem Kind und der Erkrankung auseinanderzusetzen und Gespräche mit Gleichgesinnten fernab des gewohnten Alltags zu führen.
Um eine Reha für Kinder mit Asthma durchführen zu können, muss ein Antrag beim Kostenträger gestellt werden. Ob eine Reha überhaupt infrage kommt, müssen die Eltern mit dem behandelnden Kinderarzt bzw. Facharzt besprechen. Empfiehlt der Arzt eine Rehabilitationsmaßnahme, wird er einen Bericht schreiben, der gemeinsam mit dem Antrag auf Rehabilitation beim zuständigen Kostenträger eingereicht wird. Bei Kindern und Jugendlichen sind meist die gesetzliche Rentenversicherung oder die gesetzliche Krankenversicherung zuständig. Die entsprechenden Antragsformulare sind auf den jeweiligen Webseiten zu finden.
Sabrina Mandel