Bei den Ursachen für Asthma bei Kindern wird zwischen extrinsischen und intrinsischen Auslösern unterschieden. Als extrinsische Form von Asthma bezeichnet man eine Asthmaerkrankung, die durch Allergene wie z. B. Pollen ausgelöst wird, auch als allergisches Asthma bekannt und mit etwa 70 % die häufigste Ursache von Asthma im Kindesalter.
Intrinsisches Asthma, auch nicht-allergisches Asthma genannt, wird beispielsweise durch Infekte der Atemwege oder bestimmte Reizstoffe der Außenwelt ausgelöst. Bei beiden Formen sind bestimmte Trigger, also Auslöser, die Ursache dafür, dass es zu Störungen des Atemablaufs in der Lunge kommt.
Ein gesunder Mensch atmet jede Minute unterbewusst mehrfach ein und aus. Je höher die körperliche Aktivität, desto häufiger wird geatmet. Dies liegt insbesondere daran, dass beim Atemvorgang Luft mit Sauerstoff aufgenommen wird. Der Sauerstoff wird aus der Lunge ins Blut abgegeben. Bei körperlicher Aktivität benötigt der Organismus mehr Sauerstoff als im Ruhezustand.
Die Atmung ist ein sehr komplexer Vorgang, an dem die Lunge den größten Anteil hat. Die menschliche Lunge ist ähnlich eines umgekehrten Baumes aufgebaut. In diesem bildlichen Vergleich stellt die Luftröhre den Stamm dar, von dem links und rechts in den Brustkorb jeweils ein Lungenflügel abgeht. In den Lungenflügeln befinden sich die großen Bronchien, die sich als Art dicke Äste immer kleiner verzweigen (Bronchiolen) und an ihrem Ende mit einem Lungenbläschen abschließen.
Diese Lungenbläschen sorgen für den ungehinderten Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlenstoff. Die eingeatmete, sauerstoffhaltige Luft gelangt über die Luftröhre in die Lungenflügel und von dort über die Bronchien und Bronchiolen zu den Lungenbläschen, die von Blut umspült werden. Die Lungenbläschen wandeln den eingeatmeten Sauerstoff in Kohlendioxid, eine chemische Symbiose aus Sauerstoff und Kohlenstoff, um. Der Kohlenstoff wird über die Lunge ausgeatmet, der Sauerstoff wird in die umliegenden Blutgefäße abgeben und gelangt von dort über die roten Blutkörperchen in alle Bereiche des Körpers.
Damit die Funktion der Atmung und damit auch die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff ungehindert vonstattengehen kann, müssen alle Wege, die die eingeatmete Luft bis zu den Lungenbläschen durchläuft, frei sein. Bei Kindern mit Asthma sind unterschiedliche Auslöser die Ursache dafür, dass es zu Entzündungen in den Atemwegen kommt. Solche Entzündungen verursachen ein Anschwellen der Schleimhäute und verengen so die Atemwege. Außerdem sondern bei Asthma die Zellen der Schleimhäute als Abwehrreaktion Schleim und Sekret ab. Die zähe Flüssigkeit sammelt sich in den Bronchien an und erschwert die Luftzirkulation.
Bei Kindern mit Asthma kommt erschwerend hinzu, dass sich auch die Muskulatur der Bronchien verkrampft, wodurch der Weg durch die Bronchien enger wird. Das Verkrampfen geschieht unterbewusst und ist nicht bewusst zu regulieren. Durch die Verengung (Obstruktion) wird der Luftstrom zusätzlich erschwert und verlangsamt.
Sabrina Mandel